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Das künstliche Kniegelenk - Kniegelenksprothese

Eine Arthrose des Kniegelenkes kann grundsätzlich leider bis heute nicht geheilt werden. Hingegen können Schmerzen gelindert werden durch eine Physiotherapie mittels Heilgymnastik, Muskelaufbau, Dehnungsübungen jedoch auch durch Bäder, Wärme und Elektrotherapie gelingt es oft die Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten einer Kniegelenksabnutzung zu verlangsamen. Zusätzliche Möglichkeiten bestehen in der Abgabe von so genannten Chondroprotektiva, das sind Knorpelschutzpräparate wie Chondroitinsulfat, sowie zahlreiche weitere, auf natürlicher, pflanzlicher Basis bestehende Mittel wie entzündungshemmende Grünlippmuschelextrakte, Teufelskralle, etc. Zusätzlich haben auch Glucosamin und Vitaminpräparate einen günstigen Einfluss auf das erkrankte Gelenk.

Wenn solche Behandlungsmöglichkeiten jedoch nicht mehr ausreichend Hilfe und Linderung bringen, ist nur noch das Einsetzen eines Kunstgelenkes am Knie erfolgversprechend. Diese Operation gilt heute als die beste und nachhaltigste Methode um ein Kniearthroseleiden wirkungsvoll und nachhaltig zu behandeln.

Das künstliche Kniegelenk - Kniegelenksprothese
Schemadarstellung eines künstlichen Kniegelenkes: Links Totalprothese, rechts Teilprothese (sog.Schlittenprothese)

Bei einem künstlichen Kniegelenk ersetzen wir die abgenutzten Gleit- und Oberflächen (also der geschädigte Gelenkknorpel) des Kniegelenkes. Wir können dies als einen Oberflächenersatz bezeichnen. Die notwendigen Komponenten werden aus hochpoliertem Metall (Cobalt-Chrom-Legierung, in speziellen Fällen auch Ti-Nitrit) und diejenigen für den Gleitflächenersatz aus heute meist hochabriebfestem Polyaethylen hergestellt. Die Befestigung eines Kunstgelenkes erfolgt mit Knochenzement also zementiert, oder, sofern möglich, auch ohne Zement. Für die zementfreie Befestigung ist die Rückseite der Prothese mit einer speziellen Oberfläche versehen, die das Einwachsen von Knochenzellen (Osseointegration) ermöglicht. Das im Körper eingesetzte Kunstgelenk wird durch die eigenen Kniebänder stabil zusammengehalten und die Muskelkraft sorgt für die freie Streckung und Beugung. Weltweit werden heute über eine halbe Million künstliche Kniegelenke pro Jahr eingesetzt.

Die Arthrose des Kniegelenkes – worunter wir also die degenerative und meistens altersbedingte Abnützung der tragenden Knorpeloberflächen verstehen – ist die häufigste Ursache für den Kniegelenk-Ersatz. Die Arthrose kann sich aber auch nach Knieverletzungen und Meniskusoperationen oder im Rahmen einer entzündlichen rheumatischen Erkrankung entwickeln. Knieschmerzen, Hinken und die damit einhergehende Behinderung erfordern dann aerztliche Hilfe. Wenn alle nicht operativen Massnahmen ausgeschöpft worden sind und der Leidensdruck zunimmt, muss der Entscheid zur Operation gefällt werden, wobei hier der Patient im gemeinsamen Gespräch mit dem Arzt festlegt, wann für ihn dieser Moment gekommen ist. Mit einem künstlichen Kniegelenk können Sie weitestgehend ein normales Leben führen. Risikosportarten wie Kontaktsportarten (z.B. Fussball) und Aktivitäten, welche mit hohen Belastungen des Kniegelenkes verbunden sind (z.B. Joggen, Squash, stop-and-goes, Kontaktsportarten wie Judo, etc.), sollen jedoch gemieden werden. Das Kunstgelenk wurde entwickelt, um in erster Linie Arthrosenschmerzen zu bekämpfen und ein normales, schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Die zunehmend jüngeren, aktiven, im Berufsleben stehenden Patienten, die grössere Ansprüchen an ihre Bewegungsfreiheit stellen als ältere Personen, sollten sich dem bewusst sein. Trotzdem müssen sie nicht darauf verzichten, sanfte Sportarten zu betreiben. 

Die neueren Entwicklungen auf dem Gebiet der Kunstgelenkersatzoperationen ermöglichen nun zunehmend kleinere Schnittführungen am Kniegelenk: Sogenannte minimal invasive Operationstechniken (MIS = Minimally Invasive Surgery) sowie auch die Rücksichtnahme auf spezielle anatomische Gegebenheiten, wie beispielsweise der Unterschied zwischen Männern und Frauen, die zur Erkenntnis geführt haben, dass Frauen ein ihren feineren anatomischen Verhältnissen angepasstes Kunstgelenk - das sogenannte "Frauenknie" - benötigen. Wir sprechen hier von geschlechtsspezifischen Kniegelenken (oder in englisch Gender-specific Implants, bzw.Gender Knee). Die Frage ob Gender Specific Implants Vorteile bringen ist derzeit aber noch nicht wissenschaftlich gesichert.

Das Knie-Totalprothesensystem PERSONA ZIMMER

Die genaue Passform bietet einen grossen Vorteil für alle Patienten die ein Kunstgelenk am Knie benötigen, da eine personalisierte Knieprothese, die passt, als gut wahrgenommen wird. 10, 15, 16

 

Die natürliche und optimale Funktion des Knies ist multifaktoriellen Ursprungs. Bei der Rekonstruktion dieses komplexen Gelenks muss ein Implantatsystem zum einen die morphologische Anpassung des Implantats an die Knochenanatomie berücksichtigen und zum anderen die Weichteilbalancierung und die funktionelle Kinematik des Knies sicherstellen.

 

Mit dem Persona Knie können wir Ihre Knieanatomie erhalten, indem wir die bestmögliche Passform bieten. Das Design basiert auf umfangreichen morphologischen Analysen, damit sich das Implantat so gut wie möglich an die Knochenanatomie anpassen kann, anstatt die Anatomie an das Implantat anzupassen.

  • Die Persona Tibia ermöglicht eine korrekte Rotation und eine optimale Schnittabdeckung. 7–9
  • Das Persona-Kniesystem bietet das umfassendste Portfolio zur Femurgröße auf dem Markt. 12
    • 21 verschiedene Profile mit Schritten von 2 mm * in Standard und Schmal
      (* Größe 11 bis 12 ist ein 4-mm-Schritt)
    • Die Aufnahme mehrerer M / L- und A / P-Formangebote
  • Der Persona Femur ermöglicht eine korrekte Anpassung des Oberschenkels an verschiedene Ethnien ohne einen einzigen Fall eines klinisch signifikanten Überhangs und weist die geringste Häufigkeit von Downsizing auf. 13

 

Ein Kniesystem kann Implantate anbieten die genau zum Knochen des Patienten passen, aber soll auch ausreichende Optionen bieten, um eine angemessene Stabilität und Bewegung wiederherzustellen, damit die Patienten zu ihren normalen Aktivitäten zurückkehren und ein ideales Maß an Zufriedenheit erreichen können. 14

Das System Persona bietet eine große Kontinuität im Kopplungsgrad der Artikulationsfläche.

  • Die Fähigkeit, ein Knie mit der richtigen Laxität zu implantieren trägt dazu bei, wie sicher sich der Patient beim Bewegen fühlt und wie zufrieden er letztendlich mit seinem neuen Knie ist. 2
  • Bereits ein Größenunterschied von 1 mm kann die Stabilität der Artikulation beeinträchtigen. 2–6
  • Die Ergebnisse zeigen, dass das Persona-Implantat die korrekte Kinematik des Gelenks wiederherstellt. 1

Mit den präzisen Persona Instrumenten können wir Weichteile und Bänder respektieren, insbesondere das erweiterte Testinlaysystem vom Persona TASP (Tibia-Probegleitfläche). Wir können die Laxität des Knies fein einstellen, ohne zusätzliche Schäden am umgebenden Gewebe durch wiederholtes Einsetzen und Entfernen von Testinlays zu riskieren.

Das Persona-Knie wurde entwickelt, um die perfekte Passform jedes Implantats für eine optimale Gelenkwiederherstellung am Patienten zu erreichen, durch die anatomischen, fein abgestuften Grössenunterschiede, das breite Sortiment an Gleitflächen mit unterschiedlichen Kopplungsgraden und der fokussierten Instrumentation.

(Referenzen zu den Ausführungen)

Die Weiterentwicklung der Kunstgelenkimplantationen am Knie

Die Weiterentwicklung bestmöglich funktionierender Kniegelenksttotalprothesenimplantate geht unaufhaltsam weiter: So werden heute am Knie bereits auf die individuelle Anatomie angepasste Massprothesen mit speziellen Schnittschablonen eingesetzt. Diese Schnitt-schablonen werden vor dem Eingriff unter Zuhilfenahme einer computertomographischen, anatomsichen Analyse des entsprechenden Kniegelenkes des betroffenen Patienten individuell in 3D-Technik angefertigt.

Und bereits erfolgte der nächste Schritt: Seit dem Jahre 2018 sind Kunstgelenke auf den Markt, die die identische Form des vorbestehenden, erkrankten Kniegelenkes des Patienten aufweisen und so optimal bezüglich Grösse, Position und unter Berücksichtigung der Weichteile (Bandspannung, etc.) eingesetzt werden können.

Letzte Aktualisierung: 30.06.2020